Elternratgeber: Bakterielle Hirnhautentzündung-Impfungen können die Kleinsten schützen

Mutter mit Baby beim Arzt in der Sprechstunde
Hirnhautentzündung durch Meningokokken: Die Kleinsten sind besonders gefährdet.

(akz-o) Der jährliche Welt-Meningitis-Tag am 24. April macht auf ein wichtiges Thema aufmerksam: die Hirnhautentzündung (Meningitis). Gefährliche Meningokokken-Bakterien sind ein möglicher Auslöser dieser Krankheit, die grundsätzlich jede*n treffen kann. 

Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion – beim Husten, Niesen, Küssen – von Mensch zu Mensch übertragen. Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, an Meningokokken zu erkranken. Das liegt an ihrem noch nicht vollständig ausgebildeten Immunsystem. Meningokokken-Erkrankungen sind zwar selten, können aber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.

Die meisten Eltern kennen die Impfung gegen Meningokokken Gruppe C, da diese standardmäßig im Impfplan der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder im Alter von zwölf Monaten empfohlen wird. Was viele nicht wissen: Es gibt verschiedene Meningokokken-Gruppen und entsprechend auch unterschiedliche Impfungen. Am häufigsten kommt in Deutschland aktuell die Gruppe B vor, gefolgt von Y und C.

„Für einen bestmöglichen Schutz sollten Eltern ihre Kinder- und Jugendärztin bzw. ihren -arzt auch auf die zusätzlich mögliche Meningokokken-B-Impfung und die Kombinationsimpfung gegen die Gruppen ACWY ansprechen – idealerweise schon bei der U3-Untersuchung“, rät Kinder- und Jugendarzt Dr. von Landwüst. Viele Krankenkassen erstatten die Impfungen auf Anfrage vollständig oder teilweise.

Vorbeugen ist besser als heilen

Fieber, Erbrechen, Schläfrigkeit, Krämpfe sowie bei Babys eine vorgewölbte oder harte Fontanelle – das ist die Spalte zwischen den Schädelplatten – sind mögliche Symptome einer Hirnhautentzündung. Diese Symptome ähneln einer Grippe und sind eher unspezifisch, wodurch sie nur schwer zu erkennen sind. Manchmal sind sie anfangs trügerisch mild. Besteht der Verdacht auf eine Meningitis, sollte das Kind schnellstmöglich ins Krankenhaus oder zur Ärztin bzw. zum Arzt gebracht werden.

Je früher mit einer Antibiotikatherapie begonnen wird, desto wahrscheinlicher können Folgeschäden vermieden werden. Trotzdem kommt es bei 10 bis 20 Prozent aller Betroffenen einer Meningokokken-Erkrankung im Anschluss zu Komplikationen wie Krampfanfällen oder Taubheit, bei Kindern gegebenenfalls auch zu Entwicklungsstörungen. Bis zu 10 Prozent der Betroffenen versterben trotz intensivmedizinischer Behandlung.

Vorbeugen ist besser als heilen. Auch bei eher seltenen, aber schweren Erkrankungen, ausgelöst durch Meningokokken, sind Impfungen der bestmögliche Schutz. Mehr Informationen unter www.meningitis-bewegt.de.

Quelle: AkZ Presse
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